Kleine Wohnung dringend gesucht: Olga und Nikita brauchen eine Perspektive!

Kleine Wohnung dringend gesucht: Olga und Nikita brauchen eine Perspektive!

Ende August lebten in der Gemeinde Roßdorf 114 Geflüchtete aus der Ukraine. Viele davon noch immer bei Gastfamilien. Was als wertvolle Sofort- und Nothilfe begann, wir nun oft zur Belastungsprobe:

Olga (59) und ihr Enkel Nikita (15) waren kurz nach Kriegsbeginn aus ihrerHeimatstadt Nikopol geflohen. Zurückgelassen haben sie dort Olgas Mann, der Haus, Garten und seine Arbeit nicht verlassen wollte.
Seither lebt die Familie getrennt. Nikita ist bei den Großeltern aufgewachsen.
Die große Hafenstadt Nikopol liegt im Süden der Ukraine, am Nordufer des Kachowkaer Stausees, der durch den Fluss Dnepr gespeist wird. Am südlichen Seeufer, direkt gegenüber, liegt das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja mitten im Kriegsgebiet. Die ganze Gegend wird täglich beschossen. Das besetzte AKW unter Beschuss ist eine tickende Zeitbombe, erzählen die beiden. Gleich nach Kriegsbeginn hatte die ukrainische Regierung in der Region Jodtabletten an die Bevölkerung verteilt. Inzwischen übernachten die meisten Bewohner*innen regelmäßig in Kellern und Bunkern, so auch Olgas Mann. Eine Rückkehr sei derzeit zu gefährlich, ist sich die Familie einig.

Olga arbeitete zuhause sehr erfolgreich als Choreographin für viele Tanz- und Balletaufführungen. Privat kocht und backt sie gerne. Demnächst beginnt sie einen Integrationskurs, um Deutsch zu lernen. Der Asylkreis hat ihre Suche danach unterstützt.

Nikita ist Schüler und besucht jetzt die Justin-Wagner-Schule. Er lernt sehr gern Sprachen und spricht gut Englisch, zudem sind Computer und das Konstruieren seine großen Hobbies. Es geht ihm gut in Roßdorf, sagt Nikita, er möchte nun ganz schnell Deutsch lernen.

Am dringendsten brauchen die beiden jetzt eine Wohnperspektive. Sie leben seit Monaten gemeinsam in einem kleinen Zimmer bei einer Gastfamilie. Für diese Nothilfe sind sie sehr dankbar, aber auf Dauer geht das so nicht! Auch wenn sich Olga und Nikita gut verstehen und echte Familienmenschen sind, ist diese Situation eine große Belastung für sie. „Wir hatten nicht erwartet, dass wir solange in Deutschland bleiben würden“, bemerkt Olga.

Jetzt suchen Olga und Nikita dringend eine kleine
2-Zimmer-Wohnung
in Roßdorf oder Gundernhausen (Kaltmiete bis 530 € / bis 60 qm). Die Mietkosten werden vom Jobcenter übernommen: eine sichere Sache für jeden Vermieter!

S. Felger, Asylkreis Roßdorf-Gundernhausen

Aktualisierung: Aufgrund des Beitrags haben Olga und Nikita eine Wohnung gefunden.