Liebe Gundula,
du bist gegangen, leise, ohne viel Aufhebens und viel zu früh. Die Nachricht von deinem Tod macht uns sehr traurig. Du hinterlässt nach sieben Jahren eine Lücke, die schmerzt, auch wenn du dein Engagement für Menschen, die zu uns geflüchtet sind, in letzter Zeit zurücknehmen musstest. Familiäre und gesundheitliche Herausforderungen haben deine Kraft sehr in Anspruch genommen.
Aber du warst doch immer da, im Hintergrund: als Zuhörerin, als Gesprächspartnerin und Unterstützerin für ein friedliches, achtsames Zusammenleben in Vielfalt. Denn du warst eine echte Menschenfreundin: offen für jede und jeden, voll positiver Energie für ein nachhaltiges und soziales Miteinander in unserer Gemeinde, auf eine feine Weise: wohlwollend zugewandt, achtsam, ideenreich, mit viel Sinn für liebenswerte Alltagskomik und voll feinsinnigem, ja spitzbübischen Humor, der uns gewärmt hat.
Dein Mittun und Mitdenken hat unsere Arbeit im Asylkreis sehr gestärkt. Du hast geholfen, Herausforderungen und Unsicherheiten anzunehmen, so gut es geht zu helfen und Unabänderliches zu akzeptieren. Gerne erinnern wir uns an intensive Sitzungen in deinem Atelier, an Spiel- und Malnachmittage für Flüchtlingskinder und an deine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht.
Du wirst und fehlen, an allen Ecken und Enden. Im Atelier, auf der Bühne, als Kunstfreundin und Kunsttherapeutin, als Sprachkünstlerin und Sprachmittlerin, als Nachbarin, in der Gemeinde und nicht zuletzt im Asylkreis, in unserer Mitte.
Was uns bleibt ist die Erinnerung an dich als warmherzige, engagierte Menschenfreundin, an deinen Humor und deine Lebensfreude, selbst noch in schweren Zeiten.
Wie schön, dass wir ein Stück des Weges miteinander gehen dürften. Danke dafür!